So heute habe ich endlich Zeit euch noch mehr zu Pico zu erzählen (wenn ihr Interesse habt, dann erzähle ich euch auch zu meinen anderen Tieren, auch den verstorbenen, noch mehr).
Also Pico fand ich ja wie gesagt im Internet auf der Seite eines Tierschutzvereines, von wo meine Tante auch ihren Hund hat. Ich bin am 01.10 mit meiner Freundin dann dort hin gefahren, bin mit ihm ganz kurz Gassi gegangen und mich gleich in ihn verliebt. Er hat sich gleich an mir orientiert (schaute sobald ich mit der Zunge geschnalzt habe) und so habe ich mich auch entschieden, das er bei mir einziehen durfte. Nachdem ich noch schnell die Formalitäten geklärt habe sind meine Freundin und ich auch gleich mit ihm nach Hause gefahren. Er hat sich vorne im Fußraum (hatte keine andere Möglichkeit zum Transport) zusammen gerollt und hat geschlafen, er war aber noch sichtlich kaputt von der Narkose der Kastration (war am Vormittag des gleichen Tages).
Zu Hause angekommen bin ich direkt mit ihm zu meinen Eltern um ihm ihnen vorzustellen. Meine Eltern fanden ihn total niedlich, allerdings ein bisschen klein, was aber daran lag, das sie die letzten Jahre ja nur den großen Rex (Labrador-Mix mit 60 cm und gut 30 kg gewohnt waren und jetzt kam da ein Hund der gerade mal halb so groß war und nur knapp ein Zehntel so schwer, denn als ich Pico bekam war er 30 cm hoch, allerdings nur 3,5 kg schwer (siehe Foto). Er war total abgemagert, man sah die Hüftknochen und auch die Rückenwirbel.
Gleich in den ersten Minuten bei uns brachte ich ihm bei, das er bei meinen Eltern nicht in die Küche darf, dies kapierte er auch sehr schnell.
An sich war er ein sehr lieber Hund, wir testeten viel aus, da wir auch nicht wussten warum er abgegeben wurde, allerdings lies sich das schnell fest stellen.
Er konnte es nicht leiden wenn man sich näher gekommen ist. Das heißt Umarmen, Küssen etc. war alles unmöglich, er schrie sofort wie am Spieß und wollte die Personen trennen, wenn man dann auf Distanz ging war er ruhig. Auch schlagen (wir schlagen uns untereinander nicht, haben das nur zum Testen gemacht) war unmöglich, da wollte er sogar schnappen. Wir waren dann ein paar Tage nach dem ich ihn geholt habe bei meiner Oma (eine Autofahrt von gut 300 km pro Strecke), dort begeisterte er auch direkt und war der Liebling von allen, allerdings waren wir dann auch bei meiner Schwester und ihrer Familie. Dort stellten wir noch ein Problem fest, sobald man zu meinem Kind hin gegangen ist und es berührte wollte er es beschützen, er schnappte nach einem und schrie wieder wie am Spieß.
Wir denken mittlerweile alle, das es dort Familiäre Probleme (vielleicht sogar häusliche Gewalt) in der Familie gab, er wollte die Leute beschützen, vor allem die Kinder, hat geschnappt oder sogar gebissen und wurde deswegen abgegeben.
Wir haben das mittlerweile im Griff, er schnappt nicht mehr, schreit aber ab und zu immer noch wenn man sich umarmt oder einfach nur den anderen Berührt, mal ist es bei ihm Eifersucht und mal will er beschützen. Das schreien bekomme ich allerdings nicht wirklich in den Griff, was aber daran liegt, das mein Vater bzw. meine Eltern ihn immer wieder ansprechen wenn er das macht: "Ja du wirst doch auch gestreichelt" oder "Dein Frauchen macht doch gar nichts" (wenn ich zum Beispiel meine Mutter kratze). Je mehr Aufmerksamkeit er dann bekommt desto mehr macht er das.
Ansonsten ist er einfach ein wunderbarer Hund, ich konnte ihn schon 2 Wochen nachdem ich ihn geholt habe ohne Probleme ableinen, er hört meistens aufs Wort (testet zwischendurch aber schon mal ob das alte noch gilt), ich kann ihn überall mit hinnehmen und mit Kindern klappt es mittlerweile auch super, wir waren vor ein paar Wochen bei meiner Oma und meine andere Schwester kam auch mit ihrer kleinen Tochter, sonst hat er immer versucht sie zu beschützen und war total wuselig und aufgeregt, aber dieses mal ging es, er war zwar ab und zu immer noch total aufgeregt, aber sonst war er total brav (siehe Foto).
Ich war schon mehrfach mit ihm in Köln, er liebt das Zug fahren. Er muss während der Zugfahrt immer in meinem Rucksack sitzen. Wenn wir auf dem Bahnsteig sind und ich den Rucksack auf den Boden stelle und diesen auf mache springt er gleich rein und wartet bis wir im Zug sind, sobald wir im Zug sind schläft er ein (siehe Foto).
Beim Auto fahren hatte er bisher nie Probleme, da hat er immer brav hinterm Fahrer im Fußraum gesessen, aber beim letzten mal hat er die ganze Zeit gejault (wenn auch ganz leise, aber es war nervig), als ich dann seine Box geholt habe und sie auf den Sitz hinterm Fahrer gestellt habe war es gut.
Sorry wenn ich ein bisschen lang und vielleicht auch durcheinander berichtet habe, aber ich habe so geschrieben wie es mir in den Kopf gekommen ist.
Auf den Bildern sieht man, das er mittlerweile ganz schön verwöhnt wird und einige Privilegrien hat, die ich ihm aber nur genehmige, da er absolut brav ist, sobald er dominant werde sollte würde ich dies sofort abstellen. Wenn man ihn ignoriert, weil er nicht gehorcht hat, dann ist das die größte Strafe für ihn.
Und nun ein Paar Bilder von Pico.