Alles anzeigenPunkt 1. Wenn Du Dich in einem Gebiet bewegst indem ihr auf Jogger/Radfahrfer treffen könntet, solltest Du Bobby unbedingt an die Leine nehmen. Es geht dabei um die Sicherung andere Menschen (ich würde mich nicht von einem Hund beim Radfahren oder Laufen jagen lassen wollen und würde da wohl auch sehr unwirsch werden) und auch darum, dass das Jagen für einen Hund wie Bobby kein Spaß ist, sondern sicherlich mit Streß verbunden.
Würde bedeuten. Du brauchst ein gut sitzendes Geschirr, daran dann eine Schleppleine oder von mir aus auch Flexileine (ich nutze die auch sehr gern, ist manchmal bequemer als eine matschverschmierte Schleppleine zu handlen), da dann allerdings bitte den vernünftigen Umgang nicht vergessen.
Wenn Bobby sich an einer Schleppleine nicht weit von Dir weg bewegt, dann ist das doch eher etwas Gutes. Es ist an Dir ihm zu zeigen, dass er gerne seinen Radius vergrößern darf. Beschäftige ihn mit Leckerliesuche, spielen, Tricks, was er halt gerne macht.
Was ich noch gerne erwähnen möchte, ist die Tatsache, das eh in vielen Gebieten Leinenpflicht herrscht und wir zur Zeit Brut- und Setzzeit haben, wo die Hunde in Wald und Flur sowieso an die Leine gehören.
Punkt 2. Ein sicherer Rückruf (und solange der nicht sicher sitzt gehört Bobby weiterhin an die Leine). Ich mag den doppelten Rückeruf, da der für Hunde (gerade in Situationen mit hoher Reizlage) oft einfacher umzusetzen ist.
Der doppelte Rückruf ist klasse. Er besteht aus dem Umorientierungssignal und dem Rückrüfsignal mit "Anker", die am Anfang voneinander getrennt trainiert werden und die man dann zusammen setzt.
Beim Umorientierungssignal lernt der Hund - na klar - sich Umzuorientieren, als weg vom dem was er gerade macht oder weg vom Reizauslöser. Im besten Falle nach ordentlich Training, wendet er sich dem Signalgeber zu.
Mein Hund sieht weiter vorne einen anderen Hund (er findet andere Hunde total spannend, das bedeutet viel Ablenkung für ihn), nimmt sofort den Kopf hoch. Von mir kommt unser Umorientierungssignal "Biiibo" und Cordt dreht den Kopf vom anderen Hund weg und sieht zu mir. In dem Moment wo Cordt sich abwendet um sich umzuorientieren kommt von mir das Markersignal "Click" und sagt ihm, genau das machst Du richtig. Die auf das Markersignal folgende Belohnung mache ich abhängig davon wie schwer ihm das Umorientieren in dem Moment fällt. Bei einem Hund würde ich ihn höchstwahrscheinlich das machen lassen was er genau will in dem Moment und das mit der Frage "Wo ist der Hund?" signalisieren. Er sieht dann zum Hund. Vielleicht würde ich auch seine momentan favorisierte Belohnung, den Futterbeutel mit guten Leckereien gefüllt, werfen, oder aber er orientiert sich nicht nur um auf mein verbales Signal hin, sondern kommt auch von sich aus zu mir, wenn ich mit dem Click sein Verhalten gemarkert habe, dann freue ich mich jubeln und lasse mir etwas Gutes für ihn einfallen, was er bekommt, wenn er bei mir ankommt.
Das Umorientierungssignal
Das eigentliche Rückrufsignal ist bei uns der Doppelpfiff. Rufe ich ihn zurück, kommt der Doppelpfiff und sobald er sich auf den Weg zu mir in Bewegung setzt fange ich an zu "ankern". Das Ankersignal ist ein Signal dass man durchgehend gibt während der Hund auf einen zuläuft und dessen Tempo sich steigert, desto näher der Hund zu einem heran kommt. Bei uns ist es das Wort "Zacki". Ich pfeife, Cordt bewegt sich auf mich zu und ich feuere ihn quasi an indem ich "Zackizackizackizacki" rufe und esto schneller er wird, desto schneller spreche ich es aus. Kommt er bei mir an, dann kommt der Marker und die entsprechende Belohnung für ihn. Auch bin ich sehr bemüht jedes zu mir kommen mit dem Anker zu verknüpfen, kommt Cordt freiwillig zu mir heran gelaufen, dann fange ich an zu ankern.
Rückruf mit Ankersignal
Punkt 3. Ein sicheres Abbruchsignal.
Bei uns wurde bzw. wird (ich hatte mal damit angefangen, es aber dann wieder vernachlässigt und bin nun wieder dran) das Abbruchsignal nett aufgebaut. Kein Schellenwerfen, Flaschenspritzen oder ähnliches. Wir nutzen den sogenannten Geschirrgriff, bzw. bei meinem kleinen Hund und mir als Wuchtbrumme eine etwas abgewandelte Version des Geschirrgriff.
Der Geschirrgriff
Ich muss sagen, dass ich mit positiver Verstärkung, ich nutze ein Markersignal und habe eine Menge an Belohungsarten die oft an die Bedürfnisse meines Hundes in den entsprechenden Situation angelehnt sind. Hat er abspringendes Wild ruhig angezeigt, dann folgt nach dem Marker nicht ein nett gereichtes Leckerlie, sondern eine kurze Hatz nach einem Spielzeug mit mir oder auch der geworfenen Leckerliebeutel (vom Reiz weg), der er erbeuten kann, bringen kann und dann noch mal leckeren Käse, Fleischwurst etc. daraus nehmen darf.
Wir haben auch einen Arbeitspfiff. Ein Pfiff der bestimmte Aufgaben ankünidgt, die er gerne macht. Bei einem Hund wie Cordt der gerne Arbeitet und in manchen Situationen mit "Spaß" nicht zu kriegen ist, ist das eine tolle Sache. Der Arbeitspfiff dient als "Not-Pfiff", aber auch als Belohnungsankündigung und es reißt den Dackel beim Hören in der Regel ruckartig zu mir herum.
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Hallo Ilona,
jetzt habe ich mir deinen Beitrag mehrfach durchgelesen und habe noch ein paar Nachfragen dazu.
Ich glaube wir arbeiten in der Ausbildung nach demselben Prinzip, deshalb bin ich an deiner Einschätzung sehr interessiert.
Rede jetzt mal von mir: Ich habe 2 Rückrufsignale: das ist einmal des "Hier", das bedeutet, Hund kommt zurück und sitzt vor. Quasi als Vorbereitung zur Begleithundeprüfung.
Und dann gibt es das Notfallsignal, heißt bei mir "Zackig" und wird auch mit lautem Gejohle (die anderen in der Hundeschule beneiden mich darum!) bestätigt.
Was ich noch nicht verstanden habe, ist dein Arbeitspfiff. Was konkret darf Cordt dann machen?
Betty ist auch sehr arbeitsfreudig, wie eigentlich alle meine Hunde, aber mir fehlt die Phantasie das auf den normalen Spaziergängen einzusetzen.
Geübt haben wir schon "Around", also um Hindernisse herumzulaufen, oder auf Hindernissen zu balancieren, aber ich bin mir nicht sicher ob es das ist was du meinst.
Bin für alle Hinweise aus dem Familienhundalltagsleben dankbar.
Liebe neugierige Grüße an alle
Astrid und Leistungshund ( ) Betty