Stressreaktion Flight - Wie reagiert man richtig?

  • Hallo zusammen,


    Vroni's Verhalten, wenn sie etwas total gruselig findet, ist die Flucht.

    Gestern ist mir etwas passiert, wo mir das Herz in die Hose gerutscht ist.

    Vroni war wegen der BuS an der Schleppleine, allerdings schleppte sie diese. Ohne BuS wäre sie ohne Leine gewesen. Es war vorher ein Auto vorbeigefahren, welches mehrere hundert Meter zum stehen kam und der Fahrer ums Auto ging, in die Hocke und aus mehreren Perspektiven das Auto fotografierte.

    Vroni beobachtete die Situation. Ich lasse sie immer so lange schauen, wie sie mag. Sie fand es ziemlich unheimlich und wir waren bestimmt 300 Meter entfernt.

    Dann bellte sie auf einmal, drehte um und rannte wie eine Irre in die andere Richtung.

    Rufen brachte nichts und sie hatte ordentlich speed drauf, lief links entlang der Bauernstraße und bog ab Richtung nach Hause.

    Ich ging mit Baby hinterher und rief meinen Mann an, der mit dem Auto die Strecke abfuhr und Vroni auch eingesammelt hatte.


    So eine ähnliche Situation hatte ich schon einmal, da war sie an der Flexileine und ich hatte sie mit beiden Händen festgehalten. Damals gingen wir auf Entfernung einer Dame mit Rollator hinterher. Sie drehte irgendwann um. Vroni blieb stehen, schaute, bellte, drehte um und knallte halt in die Flexileine. Sie konnte nicht weg.


    Jetzt mache mich mir natürlich Gedanken, wie ich richtig reagiere. Wenn sie stehen bleibt, definitiv die Leine oder anleinen.


    Sie ist sonst eine nette, problemlose Begleiterin. Hasen und Rehe schaut sie an, auch wenn sie vor ihr weglaufen und ist voll ansprechbar. In so einer für sie Spooky-Situation kann ich sie weder ansprechen, noch ein Leckerchen geben.


    Baby schreit, ich hoffe, die Infos reichen erstmal

  • Ein Hund, der im Zweifelsfall flüchtet, wäre bei mir nur an der langen Leine.


    Parallel dazu würde ich mit dem Hund üben, in kritischen Situationen hinter mir Schutz zu suchen.


    Das habe ich mit Rosie so gemacht. Bei der ist Flucht auch das Mittel der Wahl. Sie war dann meist an der langen Leine und wenn sie weg wollte, konnte sie nicht ganz weg.

    Ich habe dann immer dafür gesorgt, dass ich zwischen ihr und der potentiellen Gefahr bin.


    Mittlerweile klappt das auch schon lange ohne Leine. Rosie flüchtet zwar (wie letztens bei der Hundeattacke) bleibt aber in der Nähe und irgendwo hinter mir.

    Auch so grundsätzlich, wenn sie irgendwas gruslig findet.

  • Feifi hatte, als ich sie bekam, panische Angst vor anderen Hunden. Sobald sie einen Hund sah, auch wenn dieser 300m weit weg war, sprang sie in die Leine und versuchte sich aus dem Geschirr zu winden, um kopflos und panisch davon zu laufen.

    Es half ihr, wenn ich mich bei Hundesichtung zu ihr an der Leine heranhangelte und mich hinhockte, sodass sie entweder zwischen meinen Beinen oder neben mir sitzen konnte. Wenn sie neben mir saß legte ich meinen Arm locker um sie und hielt sie leicht an der Schulter fest. Anfangs drückte sie ihren Körper richtig gegen mich, aber nach ein paar Wochen konnten wir einfach nebeneinander sitzen und den fremden Hund beobachten. Dabei sprach ich nicht mit ihr, streichelte sie nicht und gab ihr auch keine Leckerlies oder versuchte sie zum spielen zu animieren.


    Parallel machte ich zuhause ganz viele Spiele mit ihr, die ihr Selbstbewusstsein stärkten: Leckerlies aus Handtuchrollen oder dem Altpapierstapel suchen zum Beispiel.

    Bis heute kommt sie zu mir und setzt sich zwischen meine Beine, wenn sie sich vor etwas fürchtet.


    Priya gehört auch zu den Hunden, die panisch flüchten, wenn sie sich vor etwas fürchten. Sie setzt sich nicht mit dem Angst auslösenden Gegenstand auseinander, wenn ich mit ihr stehen bleibe, um zu schauen. Ihr hilft es stattdessen, wenn sie etwas mit dem Maul tragen darf - am liebsten ihren Ball. Wenn wir dann an dem z.B. gruseligen Anhänger vorbei sind, spielen wir kurz und laufen dann nochmal vorbei, spielen wieder, laufen vorbei usw.

  • Das schauen ist ja erstmal toll. Da könntest du ihr, bevor sie abhaut was geben was sie cool findet und sie für das schauen belohnen.

    Ich würde sie allerdings jetzt erstmal an der langen Leine lassen, damit sie nicht unter die Räder kommt.

  • Solange sie solches Verhalten zeigt, wenn auch nur selten, wäre die bei mir dauerhaft an der Leine.

    Liebe Grüße von Julia, der Hound-Gang und den Flusen.

  • Definitiv nicht mehr ohne Leine, das als erstes und dann, wie schon geschrieben wurde, versuchen dem Zeitpunkt der Flucht, vorzugreifen.

    Unbedingt vorher das schauen abbrechen, ablenken wie auch immer du sie dann "greifen" kannst. Lass sie gar nicht erst zum Punkt der Flucht kommen.

    Sie muss ja nicht Stundenlang was gruseliges angucken....

    Liebste Grüße Susa und die elf Pfoten :red_heart:

  • Merkst du ihr an, dass sie etwas gruselig findet und dann gleich stiften geht?

    Also bevor sie abhaut, meine ich.

    Wenn ich das richtig verstanden hab, ist sie ja nicht gleich kopflos davongestürzt sondern hat erst einmal geschaut. Kannst du sie dann noch ansprechen und sie aus ihren Tunnel holen? Dann anleinen und ganz aus der Situation wegnehmen.

    Grüsse von Susanne mit Bruno



    Nerversäge und Glücksfall --- auch Bruno genannt

  • Wäre auch meine Idee, wie reagiert sie wenn du sie für das schauen erstmal überschwänglich lobst? Also wirklich übertrieben überschwänglich! Das ist grad mein Weg mit Pepper, die eskaliert ja bei Hundesichtung, schaut aber erstmal. Diesen Zeitpunkt versuche ich zu erwischen bevor sie eskaliert und lobe sie überschwänglich fürs Schauen und werfe nen Keks. Mittlerweile kommen wir so langsam an den Punkt, sie sieht nen Hund, schaut kurz und schaut dann mich an und wartet auf die Belohnung fürs Schauen, vielleicht könnte das bei Vroni auch funktionieren?

    Viele Grüße von Heike und den Mädels

  • Vielen Dank für eure Inputs!


    Vroni beobachtet ziemlich lange. Wir hatten solche Beobachtungssituationen schon sehr häufig und sie ging sonst - bis auf die zwei Male - weiter. Ich habe dann genug Zeit, ihre Leine in die Hand zu nehmen.

    Da es bisher immer Interaktionen mit Menschen waren, konnte ich sie gut schauen lassen. Bisher war jede*r offen und hatte kein Problem, dass Vroni geschaut hat. In der Regel komme ich mit den Menschen ins Gespräch, erkläre kurz, was los ist und dann darf Vroni schauen so viel sie mag auf der Distanz, die sie mag. Seien es Mülltonnen, die Rausgestellt werden, Traktoranhänger, die mit Baumabfällen beladen werden oder die Dame mit dem Rollator, wo Vroni einst flüchten wollte. Der Vorteil, wenn man ländlich wohnt :winking_face:


    Die Idee mit dem Ball ist gut. Vroni liebt es, einen Ball hetzen zu dürfen. Unterwegs darf sie das nicht, da ich keinen Hund haben möchte, die nicht spazieren geht, sondern den Ball hinterhergiert. Aber als super-mega-Belohnung klingt der Einsatz sinnvoll.

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