Hallo,
Und zwar hatte meine 8 Jahre alte Berner Sennenhündin vor knapp einer Wochen in der Nacht eine Art ,,Anfall''.
Symptome waren unter anderem Panik, Hören und Sehen von Dingen die nicht da waren, Taumeln, Lähmungserscheinungen im hinteren Körperbereich und so eine Art Zuckungen/Krampfen im Kopfbereich.
,,Gefunden'' haben wir sie morgens gegen kurz nach 5 auf ihrem Kissen im Wohnzimmer als wir zur Arbeit fahren wollten. Sie war die ganze Zeit bei Bewusstsein, hat uns erkannt und war räumlich orientiert.
Bei der nottierärztlichen Versorgung hat sie ein hochdosiertes Anti-Epileptikum intravenös verabreicht bekommen. Dies zeigte jedoch keinerlei Wirkung. Wir wurden mit den Worten ,,Entspannen sie sich erstmal, warten sie ab und fahren sie nach Hause'' entlassen. Wir sind direkt zu einer anderen Tierarztpraxis gefahren, wo sie stationär aufgenommen wurde. Dort musste sie mehrfach mit hochdosierten Medikamenten ,,schlafen gelegt'' werden, da sie zwischendurch immer wieder aufgewacht ist und weiter ,,krampfte''.
Erst am späten Nachmittag und nach einigen Stunden Schlaf hat sich ihr Zustand etwas verbessert. Behandelt wurde sie in jede Richtung (Cortison, Vitamin B12, Antibiotikum, Mittel gegen Vergiftungen, Blutuntersuchung, Ultraschall vom Bauch etc.), da die Ursache unbekannt war. Wir konnten sie am Abend wieder mit nach Hause nehmen, jedoch taumelte sie immer noch und war hinten wie gelähmt. Mit jeder Stunde besserte sich ihr Zustand und von Tag zu Tag verschwanden die Symptome bis sie am 4. Tag wieder ganz die Alte war. Bis heute ist sie völlig symptomfrei.
Der Tierarzt sagte, dass man natürlich 100 verschiedene Untersuchungen machen könnte aber man meist danach auch nicht viel schlauer ist als vorher.
Natürlich habe ich danach viel recherchiert aber keine einzige Diagnose trifft auf ,,unseren Vorfall'' zu.
Entzündungen wie das Vestibular-Syndrom (sie zeigte kein Augenzucken) und Hirnhautentzündungen (hatte keinen Steifen Nacken oder Schmerzen) sowie Parasitenbefall oder Infektionen verschwinden doch nicht durch eine zweimalige Gabe von Cortison und Antibiotikum innerhalb von vier Tagen, oder? Diese Erkrankungen müssen doch meist über Monate behandelt werden. Vergiftungstypische Symptome zeigte sie auch nicht, da wie weder erbrechen musste noch Durchfall hatte. Die Blutuntersuchung war unauffällig.
Ein organisch verursachter Epileptischer Anfall (z. B. Hirntumor) wäre bei der Rasse und dem Alter schon naheliegender, jedoch hat der ,,Anfall'' insgesamt über 8 Stunden gedauert und war völlig ,,immun'' gegenüber dem Anti-Epileptikum. Das ganze ähnelte eher einem Schlaganfall oder als wäre sie sturz betrunken, als einem ,,typischen'' Epi-Anfall. Aber davon gibt es natürlich 100 verschiedene Formen in unterschiedlichen Ausprägungen. Das waren die schlimmsten vier Tage meines Lebens und ich würde gerne wissen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, dass man sich vlt. austauschen könnte.
Achso, meine Hündin bekommt seit einem Jahr ein spezielles Nierenfutter, da sie eine beginnende Niereninsuffizienz hat (mittlerweile sind die Nierenwerte aber wieder recht unauffällig). Könnte sie vlt. einen Vitaminmangel aufgrund des doch recht nährstoff- und proteinreduzierten Futters haben? Gebe ihr seit dem auf jeden Fall vorsichtshalber Vitamine (vor allen Dingen B-Vitamine) mit ins Futter.
Danke für eure Antworten