Welpe ‚verteidigt‘ sein Zuhause

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll :grinning_face_with_sweat:


    Mein Bruder und seine Freundin wohnen aktuell mehr oder weniger mit mir zusammen (eigenes Zimmer, aber Küche und Bad teilen wir, solange mein Bruder noch in Probezeit arbeitet, also noch etwa ein halbes Jahr) und sie haben sich vor vier Wochen einen Hund angeschafft. Einen Welpen, vermutlich ein Aussie (Mix?) aus Rumänien, geschätzt etwa 12 Wochen alt. Mein Bruder ist mit Hunden aufgewachsen, hat sich aber nie groß damit beschäftigt, für sie ist es der erste Hund.


    Soweit die ‚Vorgeschichte‘.


    Ansich würde ich sagen, ein ganz normaler Welpe. Aaaaber: er fängt jetzt schon an Besitzansprüche gegenüber Joe zu stellen.

    Ist er hier bei mir oder draußen ist es kein Problem. Ist er drüber in ‚seinem‘ Zimmer sieht es aber ganz anders aus. Wirklich schlimm ist es aktuell nicht, aber ich hab ein bisschen bedenken, dass sich das nicht noch ordentlich ausweiten könnte, wenn man jetzt nichts entsprechendes macht.


    Streichelt einer der beiden Joe kommt der kleine sofort angerannt, anfangs hat er noch versucht dazwischen zu gehen, inzwischen hält er ein bisschen Abstand und jammert und weint bis Joe wieder geht. Geht Joe auch nur in die Nähe von seiner Decke auf der er idR schläft rennt er direkt zu ihm und knurrt ihn an. Wenn wir in den Raum kommen knurrt er Joe an. Joe ignoriert es weitgehendst, manchmal dreht er auch direkt wieder ab mit beschwichtigenden Gesten (das trifft es nicht wirklich … er dreht zuerst den Kopf weg und geht dann eben) - aber ein paar mal hat Loki jetzt auch schon richtig Ärger von ihm bekommen - seitdem ist es insgesamt viel besser geworden, aber in diesem Zimmer wird es gefühlt eher extremer. Da interessiert ihn Joes Reaktion so gar nicht (obwohl der doch auch sehr deutlich wird und er ihn sich auch da schonmal geschnappt hat) und Joe fühlt sich dort extrem unwohl, weil er, glaube ich, auch gar nicht so richtig weiß wie er reagieren soll. Ihn aber gar nicht mehr mit rüber zu nehmen finde ich eine schlechte Lösung.


    Aber: was genau macht man da am sinnvollsten? wie reagiert man?


    Ich bin da ein bisschen unschlüssig. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass die Hunde, die (mehr oder weniger) zusammenleben auch viel unter sich klären können. Joe hat ein einwandfreies Sozialverhalten und bisher hatten wir da nie irgendwelche Probleme. Er hat auch Ansich kein Problem mit Welpen, zeigt aber eben auch deutliche Grenzen.

    Loki nimmt das inzwischen auch gut an. Aver eben nicht in ‚seinem‘ Raum. Bei einem 12 Wochen alten Welpen ist das noch relativ übersichtlich, aber sie MÜSSEN eben definitiv das nächste halbe Jahr hier zusammen verbringen und ich hab ein bisschen bedenken dass sich das nicht auch ausweiten könnte und wir dann ein echtes Problem hier kriegen.


    Hilfe? :grinning_face_with_sweat:

  • Für mich hört es sich danach an als wäre Loki ein unsicherer Hund, der nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" vorgeht.


    Ich würde am Selbstbewusstsein von Loki arbeiten, also ihm vor kleine Aufgaben stellen wie unterwegs über einen Baumstamm springen, über ungewohnten Untergrund gehen, im Haus Leckerchen suchen die z.B. unter einem Handtuch liegen und bei dem er sich eine Lösung überlegen muss um an das Leckerchen zu kommen.


    Meiner Meinung nach dürfen Hunde knurren wenn sie nicht mit zusammen in einem Hundebett liegen wollen. Dann muss aber für den Hund der weggeknurrt wurde ein anderes Bett zur Verfügung stehen. Und keinem Hund gehören alle Hundebetten.


    In dem Zimmer sollte dein Bruder Loki eindeutig klar machen, dass sich Joe dort auch aufhalten darf und ich würde Joe helfen wenn Loki ihn nicht in Ruhe lässt. Vielleicht würde Loki eine offene (!) Box als Höhle und Rückzugsmöglichkeit gut annehmen die dann aber für Joe tabu ist.


    Den Online-Kurs kann sich dein Bruder sparen und den Tierschutzverein würde ich irgendwo melden wenn das möglich ist denn es kann ja nicht sein, dass die Hunde Krankheiten wie Tollwut nach Deutschland einschleppen die es hier nicht mehr gibt.


    Ein Aussie-Mix wird der Welpe höchstwahrscheinlich nicht sein. Bei einem Welpen aus Rumänien kann man eher von einem Mix ohne erkennbare Rasse oder einem Herdenschutz-Mix ausgehen.


    Wie ist das Verhältnis der Hunde unterwegs oder wenn sie sich zufällig auf neutralem Gebiet wie Küche und Bad in der Wohnung begegnen?

    Liebe Grüße von meiner "Männer-WG" und Selina


    Die Reise des Lebens in der Gesellschaft von Hunden ist wie eine Reise mit Engeln, Führern, Hütern, Hofnarren, Schatten und Spiegeln.
    Suzanne Clothier

  • Nach ein paar kleinen Anlaufschwierigkeiten (Loki ist ihm öfter mal aus Begeisterung ins Gesicht gesprungen und Joe hat ihn dafür korrigiert) ist es ansich gut. Wenn sie hier beide bei mir drüber sind liegen sie auch mal zusammen (aber nicht im Körbchen oder in der Box, sondern auf dem Teppich). Spielen tun sie nicht, aber Joe spielt generell nicht mit Welpen. Sie interessieren sich füreinander, ignorieren sich aber auch öfter einfach mal.


    Generell hab ich auch kein Problem dass er mal knurrt. Irgendwie muss er ja klar machen dass er das nicht mag.

    Er hat auch eine Box (Kreuzigung mich, aber er schläft auch nachts in der geschlossenen Box - tagsüber steht sie immer offen zur Verfügung), die er auch sehr gerne annimmt und wenn er mal länger bei mir ist nehme ich die auch mit rüber. Joe weiß, dass er da nichts drin verloren hat und Loki versucht auch nicht in Joes Box zu gehen. Beim Körbchen sieht es anders aus, da liegt halt drin wer grade drin liegt. DA knurrt er Joe aber auch nicht an, wenn er vorbei läuft.


    Drüben knurrt er ja schon, wenn Joe - ohne ihn irgendwie zu beachten - einen Meter an ihm vorbei geht wenn er da liegt. Und sobald Joe rein kommt rennt er auch gezielt auf seinen Platz und knurrt schon. Ich würde das schon als Unsicherheit bezeichnen.


    Noch dazu haben mein Bruder und seine Freundin eben auch nicht wirklich viel Ahnung. Sie geben sich Mühe, aber das allermeiste muss ich ihnen sagen, weil sie selbst nicht auf die Idee kommen. Wir haben zwar einen großen Garten, aber dass man mit dem Welpen auch mal spazieren geht musste ich ihnen sagen. Seitdem gehen sie 3x am Tag ihre kleine Runde um den Block. Aber immer die gleiche Runde. Auch da musste ich ihnen sagen sie können aich mal woanders gehen. Danach haben sie das gemacht. Den Hund auch mal ableinen wo es übersichtlich und ungefährlich ist (wir wohnen wirklich direkt am Feld und hier fahren keine Autos) - machen sie jetzt.

    Den Hund nicht immer nur ‚Baby!‘ rufen … ihn nicht sonstig überall runterspringen lassen.


    Und sie sind sich eben sehr sehr unsicher was sie korrigieren sollen und was nicht - und wenn ja, wie. Vieles was ich korrigieren würde finden sie - noch - lustig. Oder fanden es die ersten Tage lustig und jetzt nicht mehr… zB hat er sich angewöhnt gegen die Terrassentür zu springen wenn er Aufmerksamkeit haben will. Und das macht er nicht weil er raus will, sondern weil er weiß dass es dafür Aufmerksamkeit gibt und man sich mit ihm beschäftigt.


    Ansonsten empfinde ich ihn eigentlich als recht unkompliziert. Er hat ein bisschen Stress mit fremden Leuten beim spazieren gehen, aber ansonsten ist er eben wie ein Welpe so ist.

    Wir wollen eben nur nicht, dass es ausartet.


    Die Übungen sind auf jeden Fall scjobmal ein guter Ansatz, vielen Dank :smiling_face:

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