„❗️Notfall Mischa❗️
Mischa konnte im Januar diesen Jahres in ihre Familie reisen. Es sollte ein Zuhause für immer sein. Wir erzählen nicht umsonst, dass aus einem kleinen süßen Welpen auch irgendwann ein kleines Pubertier wird, das natürlich Grenzen braucht und Führung. Nun kommt Nachwuchs ins Haus und die Familie sieht sich nicht in der Lage, Hund und Baby gerecht zu werden. Die junge Hündin ist nun wieder auf der Suche nach einem Zuhause, wo sie geliebt wird und endlich ankommen darf. Mischa muss recht schnell ihre Familie verlassen, denn in ein paar Wochen kommt das Baby und da ist für die junge Hündin leider kein Platz mehr! Mischa ist stubenrein, fährt gerne Auto und kann stundenweise auch schon alleine bleiben. Auch Grundkommandos beherrscht sie und ist abrufbar, denn Mischa hat keinen Jagdtrieb. Andere Hunde sind im Freilauf kein Problem, denn Mischa spielt sehr gerne. An der Leine pöbelt und verbellt sie andere Hunde aus nicht bekannten Gründen. Mischa ist ein Angsthase im Wolfskostüm und hat gelernt mit Pöbeleien ihren Willen durchzusetzen. Bei fremden Menschen ist Mischa noch etwas unsicher, da kann es schonmal sein, dass Besuch nicht gleich mit offenen Armen empfangen, sondern unsicher verbellt wird. Daher ist es wichtig, dass Mischa‘s zukünftige Familie bereits Erfahrung mit Hunden hat und über souveränes Auftreten verfügt, um ihr den nötigen Halt geben zu können.
Wir sind uns sicher, mit Geduld, Vertrauen und der richtigen Führung wird Mischa nach und nach ihre Unsicherheiten ablegen und zu einer tollen Partnerin werden.
Wer sich, trotz der Baustellen, in Mischa verliebt hat und es wirklich ernst meint, der darf sich gerne bei uns melden.“
Das ist der Vermittlungstext von der TSOrga, über die meine Schwester die Hündin Anfang des Jahres vermittelt bekommen hat und über die sie nun auch wieder ein neues Zuhause sucht.
Meine Schwester beschreibt sie etwas anders. Sie lebt mit der Hündin seit einem 3/4 Jahr zusammen und hat sie (v)erzogen. Von dem Verein kennt niemand die Hündin live...
An Liebe hat es Mischa bei meiner Schwester definitiv nicht gemangelt und genau das wurde schlussendlich zum Problem, weil sie ziemlich verhätschelt und betüddelt, aber nicht wie ein Hund behandelt, erzogen und ausgelastet wurde. Mischa ist es gewohnt, dass sich die Welt 24/7 um sie dreht und sie nie aus den Augen gelassen wird.
Tagsüber ist sie bis zu drei Stunden stubenrein, weil sie es nicht anders gelernt hat. Sie wurde und wird immer nach dem schlafen, fressen/ trinken und bei besonderer Aufregung raus gebracht. Das hat sie so verinnerlicht, dass sie ansonsten rein macht.
Dementsprechend bleibt sie auch nicht länger als drei Stunden alleine. Regelmäßig ist sie dies aber auch nicht gewohnt und super entspannt ist sie dabei auch nicht.
Es ist zwar schön, dass der Verein betont, dass Mischa keinen Jagdtrieb hat, aber der sehr ausgeprägte Schutztrieb wird potentielle Interessenten interessieren. Da Mischa ansonsten keine Aufgabe hat, bewacht sie von morgens bis abends die Wohnung und flippt massiv aus, wenn im Innenhof des Wohnungskomplexes Leute herum laufen, die dort nicht wohnen.
Besuch, Paketboten und Lieferdienste regen sie ebenfalls extrem auf. Sie irgendwo mit hin nehmen ist auch nicht ohne weiteres möglich. Sie bellt und knurrt fremde Menschen über Stunden an und ist permanent in Alarmbereitschaft. Familienfeiern machen mit ihr keinen Spaß.
Mit anderen Hunden ist Mischa ziemlich asozial und respektlos. Sie ist in Bulgarien bis zu ihrem 5. Lebensmonat ganz alleine in einem Zwinger aufgewachsen und hatte auch in Deutschland nur sehr wenige Sozialkontakte. An der Leine pöbelt sie massiv. Ohne Leine nimmt sie schleichend, fixierend und schließlich sehr stürmisch Kontakt zum anderen Hunden auf. Kleine Hunde packt sie gleich im Nacken und drückt sie auf den Boden. Mit Hunden in ihrer Größe versucht sie dies auch. Von souveränen Hunden lässt sie sich durchaus auch mal beeindrucken, aber sie ist hartnäckig und gibt nicht so schnell auf und als Zweithund ist sie deshalb, wenn überhaupt, nur bedingt geeignet.
Was wirklich uneingeschränkt stimmt, ist dass sie problemlos im Auto mitfährt.
Ich weiß, dass es sehr sehr schwierig ist für einen Hund wie Mischa das passende Zuhause zu finden, darum stelle ich sie auch hier ein.
Vielleicht kennt ja jemand jemanden, der Lust auf ein unerzogeneres Pubertier hat und sich nicht von so einer Großbaustelle abschrecken lässt.
Meine Schwester hat leider viel zu spät bemerkt, dass etwas falsch läuft und ist nicht in der Lage dem Hund das zu geben was er braucht. Erst recht nicht, wenn das Baby in wenigen Wochen auf der Welt ist und in dem Umfeld, in dem sie wohnen. Mischa muss raus aus der Innenstadt in eine ruhigere Wohngegend, wo sie nicht permanent reizüberflutet ist.
Die Bilder mit meinen Mädels habe ich ausgesucht, damit man besser sieht wie groß Mischa in etwa ist. Sie hat in etwa Priyas Maße, ist aber mit 23 kg etwas leichter.
Mit meinen Mädels haben wir Mischa übrigens seit Mai nicht mehr zusammen gelassen, weil sie sich Faye wie beschrieben packt und ich Priya dieses „Spiel“ auch nicht antun möchte.