Liebe Hunde-Besitzer,
ich hoffe, ihr habt einen guten Rat, Tipp für mich, da ich momentan sehr ratlos bin.
Zur Situation:
Flin, kastrierter einjähriger Rüde aus dem Tierschutz (Sardinien), ist seit Mitte Juli bei mir. Die ersten zwei Wochen war er sehr ängstlich. Er kam weder zu mir noch zu anderen Menschen. Nach und nach hat sich diese Angst zumindest so weit abgebaut, dass er zu mir kommt und sich seinen Platz auf der Couch gesichert hat. Seitdem haben wir gute Fortschritte gemacht. Er hat Grundkommandos gelernt und hat meiner Meinung nach eine gute Bindung zu mir aufgebaut. Dies zeigt sich für mich dadurch, weil er sich, wenn wir gemeinsam auf der Couch liegen, an mich kuschelt und dann auch schlafen kann. Ich hab nach und nach Besuch zugelassen und auch da wurde Flin immer offener. Auch sucht er die Nähe zu mir, wenn wir bei meinen Eltern sind. Wir machten wirklich große Fortschritte.
Seit ca. 1,5 bis 2 Wochen hat sich irgendwas verändert.
Flin ist wieder mehr und mehr in sein altes Muster zurückgefallen. Wenn ich z. B. von der Arbeit zurückkomme (er war dann ca. 5 Stunden alleine), versteckt er sich hinter der Couch oder dem Tisch und geht in sehr gebückter, ängstlicher Haltung. Dies löst sich nach etwa 10 Minuten. Auch nimmt er Leckeries nur aus weiter Entfernung, sprich er reckt den Hals extrem, um diese aus meiner Hand zu fressen. Auch das Pfoten abputzen nach der Gassirunde ist schlimm für ihn geworden. Auf der Terrasse macht ihm auch irgendetwas Angst. Kurioserweise kuschelt er sich abends auf der Couch immer noch an mich, sucht den Körperkontakt.
Was mich ebenso stutzig und sehr nachdenklich macht, sind zwei Situationen in den letzten paar Tagen.
Flin lief zu einem Freund und einer Freundin (unterschiedliche Tage) voller Freude und mit dem Schwanz wild wedelnd zu, drückte sich an deren Beine. Bis dahin dachte ich mir: "Ok, Flin kommt aus'm Tierschutz. Die Freude sein Herrchen zu sehen, kommt schon noch." Und dann kommt diese Freude, leider nicht bei mir.
Ich kann dieses Verhalten wirklich sehr schwer einschätzen. Einerseits sucht er abends die Nähe, hört weitestgehend auf Kommandos beim Gassigehen, spielt mit mir... andererseits hat er, ich weiss nicht warum, Angst vor mir. Und zudem kommt diese überschwängliche Freude, zwei Fremde zu sehen.
Wie lässt sich diese Situation ändern, das Eis endgültig brechen?
Vielen Dank für eure Hilfe.
Jürgen