Ich war die mühsamen und scheinbar immer gleichbleibenden Diskussionen mit Keko leid...Vor allem wenn es ums Essen ging, das gefühlt 53 Mal in Endlosschleife zurück ins Körbchen schicken. Und keine 3 Sekunden später steht er doch wieder auf, weil er meint diesen einen mikroskopisch kleinen Krümel doch jetzt sofort aufsaugen zu müssen. Mehr Strenge, auch gepaart mit anderem Auftreten oder eine deutlichere Ansage führte bei ihm nur zu mehr Stress, aber ohne Effekt auf sein Verhalten.
So auch draußen, wenn er an gefühlt jedem 3. Grashalm 5 Stunden schnüffeln muss und einen dabei gerne von A nach B zieht. Jegliche Ansprache wird in dem Moment ausgeblendet, nicht Mal ein Ohr dreht sich in Richtung meiner Stimme. Ziehen führt nur zu Gegenzug, was dann letztlich nur durch meine kraftmäßige Überlegenheit beendet werden kann. Oder ich lasse den Hund meine verbale Ansage ignorieren, was auch nicht mein Ziel ist.
Keine Ahnung warum, aber gestern Abend (da wirkte auch das Metacam nicht mehr und er war wieder "der alte") kam mir der Impuls diese "Bleib im Körbchen" Diskussion in der Küche durch "Raum einnehmen" zu beenden. Jede Fläche in der Küche die nicht sein Körbchen war gehörte mir und wurde auch von mir beansprucht. Ich war überrascht, wie diskussionslos das klappte. Nach dem 3. Mal blieb er in seinem Körbchen und er akzeptierte es.
Ich hatte bei Keko den Eindruck, das er auf die Mitteilung durch die Körpersprache anscheinend besser reagiert oder diese besser/eindeutiger versteht, als verbale Komandos oder Ansagen. Auch gar nicht in Kombination. Kann das was mit seiner Vorgeschichte zu tun haben? (Er lebte ja mindestens 5 Jahre seiner 8-10 Lebensjahre isoliert und kann mit menschlichem "Gelaber" daher vielleicht nicht viel anfangen?).
Bisher habe ich ihn, wenn er z.B. Fuß laufen musste (das mache ich z.B. Innerorts an der Straße und wenn kein Grün ist, auch weil ich nicht will das er an Mauern, Beete usw. anderer Menschen markiert) und er anfing schneller zu werden mit der Leine gebremst. Mir war das als gängige Praxis bekannt, stehen zu bleiben bis der Hund nicht mehr zieht, oder auch den Hund mit kurzem leichten Ziehen zu verlangsamen. Verbale Ansprache, erneutes "Fuß" oder auch ein "Hey!" funktionierten zwar, aber gefühlt 3 Sekunden lang. In einer anderen Geschwindigkeit zu laufen, oder einen Bogen/Kreis zu gehen brachte auch keine Abhilfe. Auch hier lief es gefühlt in Endlosschleife ohne wirkliche Besserung und stresste letztlich nur uns beide.
Auch da schien er es besser/deutlicher zu verstehen, wenn ich ihn durch meinen Körper ausbremste oder daran hinderte, schneller zu werden als ich es möchte. In einer Situation als ein Hund hinter einem Hoftor randalierte brachte ihm in ähnlichen Situationen früher (andere Hunde an anderen Stellen) meine Ansprache nichts. Ich schickte ihn ein paar Schritte rückwärts und hatte den Eindruck, das ihm das in der Situation half. Ich weiß nicht, ob im das vielleicht deutlicher signalisiert hat das ich die Situation mit dem Hund am Tor kläre, indem ich Keko davon weg geschickt habe und ich dann die Position für mich beansprucht habe. Das hatte ich vorher auch (versucht), aber immer nur verbal.
Ich hatte das bisher noch bei keinem Hund, das einer so mangelhaft auf verbale Komandos reagiert hat. Wir üben das ja nicht erst seit gestern, mit meinem 1. Hund hatte ich die Begleithundeprüfung und mit Kekos Vorgänger den Hundeführerschein. Es ist also nicht so, das ich mich da verbal missverständlich mitteilen würde. Auch andere Hunde in Tierheimen wo ich zum Kennenlernen ausführte bevor es Keko wurde reagierten besser auf verbale Ansagen.
Kann mir da jemand vielleicht etwas dazu erklären oder hat eine Theroie, warum das bei Keko so einen großen Unterschied machen könnte?