Ich hab mir meine Brownies ausschließlich aus diesem Grund geholt. Wenn ich sie nicht "gebrauchen" würde hätte ich zwar mittlerweile vielleicht auch einen zweiten Hund, aber dann eine andere Rasse.
Da ist dann halt der Unterschied:Ich habe meine Hunde, wie oben schon erwähnt, für die Tätigkeit, für die sie gezüchtet sind und sie dürfen dieser Tätigkeit 3-5 mal in der Woche nachgehen.
Wenn mein Gegenüber aber von vornherein eben diesen Tätigkeitsbereich, für den die Rasse gezüchtet wird, ausschließt, dann stellt sich mir einfach die Frage: Wozu?
Es ist genau diese Einstellung, die mir Sorge bereitet. Ich verstehe sie bei einem Jäger und einem Schäfer, denn da geht es um mehr als das Amüsement von Menschen. Die Hunde haben nämlich eine echte Aufgabe, wenn sie der nicht nachkommen, entsteht Schaden. Ich weiß nicht, welcher Schaden in euren Beispielen entsteht, außer dem angekratzten persönlichen Ehrgeiz. Der Jäger setzt seinen Hund nicht auf der Jagd ein, weil er ein Jagdhund ist, sondern weil er einen Hund braucht, der vermutlich der Aufgabe besser gewachsen ist, als ein Hund anderer Rasse. Oder der Schäfer einen Hütehund, teilweise selbst aus alten Linien gezüchtet, weil dieser Hund am besten für seinen Beruf (!) geeignet ist. So verstehe ich auch, sich als Rettungshund oder Mantrailer einen auszusuchen, der vermutlich am besten passt. Temperament und Größe müssen passen, aber eine Rasse?
Währenddessen sucht ihr einen Hund, der euch bei eurem Sport unterstützt. Könnte man eine Katze nehmen, dann diskutierten wir über Katzen. Welche Katze eignet sich besser fürs Selfie? Es scheint dabei nicht um den Hund und die Liebe zu einem Kameraden zu gehen, sondern um ein Sportgerät, das ich mir wie einen Tennisschläger aussuche. Diesen Sport will ich ausüben, also brauche ich einen Hund, der dafür geschaffen wurde. Wie aus der Retorte. Hallo?
Sie "dürfen" dieser Tätigkeit nachgehen … meint ihr wirklich, der Hund weiß, dass er für diese Tätigkeit gezüchtet wurde? Vielleicht ist er nur hochenergetisch und braucht irgendeine Beschäftigung, die ihn auslastet? Vielleicht würden eure Hunde viel lieber einem Wild nachhetzen, als euch hinterherzuziehen. Wie sehr spielt da in der Beurteilung des Hundeglückes die selbst erfüllende Prophezeiung eine Rolle?
Wann ist ein Hund glücklich? Wenn er seinen Bedürfnissen gerecht gehalten wird. Wenn er eine Belohnung für sein Verhalten bekommt.
Was sind seine Bedürfnisse? Laufen, denn das übersetzt sich für ihn als Beute machen. Seine Familie beschützen, denn der Hund braucht eine Familie zum überleben. Liebe empfangen, denn das garantiert ihm den Platz in der Familie. Fressen finden und bekommen. Das ist die Basis für alles. Nur aus diesem Repertoire heraus kann der Mensch bestimmte Eigenschaften verstärken oder zurückdrängen, aber er kann nie etwas komplett anderes wider der Natur ins Verhalten erzwingen. Die DNA eines Hundes unterscheidet sich nur in Bruchteilen von der eines Wolfes. Nur was Wolf kann, kann auch Hund.
Belohnungsverhalten. Der Hund (wie auch der Mensch) tut das, was ihm Vorteile bringt. Seinen Herrn oder Frau glücklich zu machen, zählt darunter. So stellt sich die Frage, ob es nicht euer Verhalten ist, auf das er eingeht. Du freust dich, dass ich neben dir herlaufe? Na, dann mache ich es halt.
In allererster Linie habt ihr alle HUNDE. Erst in zweiter Linie einen Jagdhund, Hütehund, Mischling.
Meine Meinung.