Jagdhunde nur für Jäger / Hütehunde nur für Hirten?

  • DAS finde ich auch super wichtig! Ich finde es schlicht und ergreifend übergriffig und unpassend, jemanden, den man gerade kennenlernt, direkt wegen der Rasse seines Hundes zu verurteilen, ohne irgendetwas über das Leben und den Alltag dieses Hundes zu wissen. Die Information, ob jemand den Hund jagdlich/an Schafen führt, sagt auch erst mal gar nichts aus.
    Ich hatte eine Schulkameradin, deren Familie einen Kleinen Münsterländer und einen Deutsch Langhaar hatte. Der KML wurde jagdlich geführt, was bedeutete, dass er maximal einmal pro Woche auf Jagd durfte und ansonsten auf dem Bauernhof der Familie herumstromerte (ins Haus durfte er nicht, er hatte einen Zwinger). Der DL war der Jagdhund in Rente, der vegetierte taub und fast blind in seinem völlig kotverdreckten Zwinger vor sich hin und wurde, wenn er Glück hatte, ein- bis zweimal am Tag über den Hof geführt. Ob ein Jagdhund jagdlich geführt wird, sagt NICHTS darüber aus, ob er artgerecht gehalten wird und glücklich ist! Also: Erst mal den/die Betreffende(n) näher kennenlernen, bevor man urteilt. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Bei uns im Nachbardorf gibt's auch nen Jäger mit DL und da tut mir der Hund auch leid, wird verprügelt etc. Ich habe auch nie gesagt, dass jeder, der seinen Hund jagdlich führt, gut zu seinen Hunden ist.


    Aber ich kenne sehr viel mehr Jäger, wo s die Hunde super haben, wo die Hunde mit im Bett schlafen, oft auf die Jagd gehen und wo sehr auf das Wohl der Hunde geschaut wird.


    Für mich gehört einfach zu einem glücklichen Hund auch, dass er seiner Veranlagung nachgehen darf und "Antijagdtraining" (was sehr viele Familien-Viszla Halter dann eben machen) finde ich da total fehl am Platz.

    Liebe Grüße von Julia, der Hound-Gang und den Flusen.

  • Das sind so ganz generell so Sachen, die ich nicht verstehe und wohl auch nie verstehen werde:


    Wenn ich einen sportlichen Hund möchte, der mich überall hin begleitet, aber nicht jagen soll, Da ausgeprägter Jagdtrieb das ja einschränkt, wieso hol ich mir dann einen Jagdhund, der zwar den sportlichen Teil mitbringt, bei dem ich aber das jagdliche, also das, was ihn ja eigentlich zu dem macht, was er ist, unterdrücken muss?


    Gleiches beim Hütehund. Da muss man dann den Hütetrieb unterdrücken.


    Beim Jagdhund kommts dann nochmal drauf an: Retriever bspw. lassen sich mMn leichter als Familienhunde halten, denn apportieren, sprich Dummyarbeit kann man leichter mal machen.


    Aber Hunde, wie bspw DD oder auch diverse Terrier, die auch raubwildscharf sind und dadurch auch so einiges an Schärfe mitbringen sehe ich dagegen wieder sehr kritisch.


    Bei einem guten Freund, der Jäger ist und zwei Viszlas führt, durfte ich bei der Ausbildung des letzten überall über die Schulter sehen und auch mal mit auf die Jagd. In der Jagdfreien Zeit fährt er mit ihr am Scooter und da ist sie mit voller Begeisterung dabei, aber wenn man sie auf der Jagd sieht ist das was völlig anderes. Dafür lebt dieser Hund.

    Liebe Grüße von Julia, der Hound-Gang und den Flusen.

  • Ich befinde mich also nicht im Glashaus

    Das mag sein, aber du gehörst auch zu den Menschen, die sich, ohne Schafe zu besitzen, die Hütehundrasse schlechthin halten. Dass dein Individuum untauglich ist, ist ja für den ersten Blick irrelevant, Fakt ist trotzdem, dass man den BC als die alsoute mega-spezialisierte Hütehundrasse kennt. Also bist du, genau wie @Lilie, eine Person, die man treffen und deren Hundehaltung man direkt mal vorschnell infragestellen könnte, wenn man wollte. Und da wundert es mich ehrlich gesagt, dass du, als quasi "Selbst-Betroffene", eine fremde Arbeitshundehalterin auf den ersten Blick kritisierst. Wenn ich andere Arbeitshundehalter kennenlerne, die ihren Hund ebenfalls nicht in seinem ursprünglichen "Beruf" führen, fühle ich mich erst mal mit denen in einem Boot, gebe mir Mühe, unvoreingenommen zu sein, und schaue mir deren Art der Hundehaltung erst mal in Ruhe an....


    Für mich gehört einfach zu einem glücklichen Hund auch, dass er seiner Veranlagung nachgehen darf und "Antijagdtraining" (was sehr viele Familien-Viszla Halter dann eben machen) finde ich da total fehl am Platz.

    Aber man kann darüber streiten, was mit "Veranlagung" gemeint ist. Ist ein Windhund z. B. nur glücklich, wenn er einen echten, lebendigen Hasen hetzen darf, oder kann das auch ein künstlicher Hase sein?
    Letztlich bedeutet doch "Veranlagung", dass den Hunden bestimmte Verhaltensmuster im Blut liegen. Und um rassegerecht ausgelastet zu sein, müssen sie diese Verhaltensmuster ausleben können. Ob das an echten Tieren geschieht oder in einem abgewandelten Setting, ist meiner Überzeugung nach für den Hund erst mal egal. Die Frage ist natürlich, inwiefern man ein Setting so gestalten kann, dass der Hund wirklich seine Verhaltensmuster so ausleben kann, wie es ihm im Blut liegt, ohne großartige Abstriche machen zu müssen. Aber das ist meines Erachtens bei ganz vielen Arbeitsrassen durchaus möglich, man muss nur bereit sein, genügend Mühe und Zeit zu investieren.
    Und was das "Antijagdtraining" angeht: Ich finde diesen Begriff ganz unglücklich, weil teilweise irreführend. Darunter wird nämlich alles verstanden, was von "Dem Hund das Jagen in jeglicher Form komplett verbieten" bis hin zu "Dem Hund das Jagen echten Wildes verbieten, ihn aber gleichzeitig rassegerecht ersatzbeschäftigen" reicht. Ich besitze ein Buch mit dem Titel "Antijagdtraining", in dem zuallererst mal Verständnis für den Hund geweckt wird, indem erklärt wird, warum ein Hund überhaupt jagt und was dabei in seinem Organismus abläuft. Und dann wird ausgeführt, warum das Training, das in dem Buch beschrieben wird, eigentlich kein "Antijagdtraining" ist. Weil der Hund nämlich jagen darf, nur eben nicht unkontrolliert und in einer Weise, die Menschen, andere Tiere oder ihn selbst gefährdet. Wenn ein "Antijagdtraining" so gestaltet wird, finde ich es in Ordnung, auch bei Jagdhunden. Denn so ein "Antijagdtraining" muss letztlich auch jeder jagdlich geführte Hund absolvieren, da auch der ja bei Wildsichtung oder -geruch nicht sofort völlig unkontrolliert abdampfen soll.


    Liebe Grüße
    Amica

    Although I keep my social distance, what this world needs is a hug.
    Until we find a vaccination there's no substitute for love.
    So love yourself and love your family, love your neighbor and your friend.
    Ain't it time we loved the stranger, they're just a friend you ain't met yet.

    Jon Bon Jovi

  • @Amica Danke. Du kannst besser formulieren als ich. So etwa meinte ich das mit dem Glashaus.
    @Julia Ich glaube mich zu erinnern, dass du auch schon genau wie @19Kenia98 deine Kämpfe ausfechten musstest, weil du noch relativ jung bist, dein Leben sich sicher in den nächsten Jahren stark verändern wird und dir mancher diesen Hund nicht zugetraut hat.
    Gerade deshalb würde ich mir voneeuch ein bisschen mehr Empathie gegenüber einem Neuuser wünschen, von dem man erstmal noch nichts weiß.
    Nehmt euch ein Beispiel an den Hunden. Lauft einen Bogen, schnuppert ein bisschen und brettert nicht einfach in Tut-Nix-Manier in den anderen rein. :winking_face:


    Genug OT!


    Zitat von Amica

    Denn so ein "Antijagdtraining" muss letztlich auch jeder jagdlich geführte Hund absolvieren, da auch der ja bei Wildsichtung oder -geruch nicht sofort völlig unkontrolliert abdampfen soll.

    :thumbs_up:

    LG Petra mit Andy


    Mein Hund ist ein Dacia. Das Statussymbol für alle die kein Statussymbol brauchen... :grinning_squinting_face:

  • @Amica


    Es gibt da einen kleinen, aber doch sehr wichtigen Unterschied. Ich war mir zu jedem Zeitpunkt bewusst, was für eine Rasse ich mir halte und habe beiden Hunden bzw. gebe beiden Hunden die Chance ihre Veranlagungen auszuleben. Während Lillie das von vornherein ausschließt.


    Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich eine Arbeitshunderasse halten will, die lange auf ihre Arbeitsleistung selektiert wurde, wenn man die Arbeit dann nicht mag. Es gibt so viele Hunderassen die den traurigen Prozess vom Arbeitshund zum Familienhund schon hinter sich haben, wieso kann man sich dann nicht davon eine aussuchen? Als einziger Grund fällt mir hier nur Egoismus ein, denn zum Wohle des Hundes ist das sicher nicht.


    Übrigens habe ich Lillie nicht auf den ersten Blick kritisiert :winking_face:

  • @19Kenia98Na gut dann hast du mich aufjedenfall jetzt kritisiert und zwar ziemlich und mich auch noch als Egoistin dargestellt, die nicht für ihren Hund entscheidet. Es reicht mir langsam wirklich hier noch hinein zu schauen.

  • Es gibt ja überall Sotte und Sotte - aber mehr Sotte als Sotte :winking_face:
    Sprich bei allen Sportskameraden gibt es eine leider nicht wirklich kleine Zahl, die ihre Hunde nur als Sportgerät sehen :thumbs_down: :frowning_face:
    Bei Schäfer sieht man oft einen etwas robusten Umgang mit den Tieren aber einen der seine Tiere misshandelt habe ich noch nicht sehen müssen. Ein Berufsschäferhund hat imho ein Top-Leben :smiling_face:


    Bei Jägern gibt es mehr Möchtegerne und Schickimicki- Jäger :angry_face: als es diesem ehrbaren Berufsstand gut tut. Früher habe ich manchmal einem Bekannten geholfen, der die Wälder seine reichen Dienstherren betreut. Da gab es dann 2x im Jahr eine Treibjagd mit Geschäftsfreunden, die seit der Bundeswehrzeit keinen Schuß mehr abgeben haben. Entsprechend dramatisch war das Ergebnis. Bis zum nächsten Wochenende ist er und manchmal ich mit meiner DSH dem verletzten Wild nach :loudly_crying_face:
    Mein eigener Onkel war auch 'Jäger' 1-2x im Jahr nach Tschechien und gegen Gebühr durfte er dann Tiere abknallen :pouting_face:
    Und solche Typen sind dann geeignete Jagdhundeführer? :thinking_face: Ich denke nicht!


    Und ob eine in die Wiege gelegte Veranlagung zwingend ausleben muss, will ich auch bestreiten. Aber anfixen und dann ist es zu aufwändig / zu teuer / der Hund zu schlecht / weitere Ausreden - geht garnicht :thumbs_down: Nur meine Meinung.


    Danke @19Kenia98 also rund 1000 Schäfer gibt es noch, ich hätte mit der Hälfte gerechnet.


    Jetzt mal ne nur wirklich grob überschlägige Rechnung:
    Bei nur 10 noch geeigneten Rassen, macht das einen Genpool von nur 200 Tieren pro Rasse (2 pro Schäfer) - da wird es eng mit den 3 nötigen Zuchtlinien!
    Alle 7...8 Jahre müssen die Hunde ausgetauscht werden. Bei ~6 Welpen pro Wurf macht das 33 Würfe oder nur gut 4 pro Jahr für die ganze Rasse.
    Ich kenne mich beim Züchten nicht wirklich aus, halte dies aber für bedenklich wenig.


    Btw: Hier im flacheren Ländle sieht man keine Border an den Schafen! Hauptsächlich DSH und ein paar AHH. Border kommen erst im felsigen, bergigeren Gelände zum Einsatz wie schwäbische Alb und Allgäu.

    Wenn nur Älle so wäret, wie i sei sodd! :face_with_rolling_eyes: :smiling_face_with_halo:
    SxMn65V.jpg Lady Donka vom Wolfsnest wurde 15J 11M 2W 1T alt

  • @19Kenia98Na gut dann hast du mich aufjedenfall jetzt kritisiert und zwar ziemlich und mich auch noch als Egoistin dargestellt, die nicht für ihren Hund entscheidet. Es reicht mir langsam wirklich hier noch hinein zu schauen.

    Ich habe dich nicht als Egoistin dargestellt, ich habe geschrieben, dass mir persönlich kein anderer Grund einfällt. Wenn es für dich einen anderen Grund gibt, ist doch gut. Aber es geht hier in dem Thread ja faktisch darum, ob Arbeitshunde in "privat Hand" ohne Arbeit sollen und genau dazu habe ich meine Meinung geschrieben.

  • Es gibt da einen kleinen, aber doch sehr wichtigen Unterschied. Ich war mir zu jedem Zeitpunkt bewusst, was für eine Rasse ich mir halte und habe beiden Hunden bzw. gebe beiden Hunden die Chance ihre Veranlagungen auszuleben.

    Das sieht man dir aber nicht an. :winking_face: Ich meinte doch lediglich, dass du (und einige andere User) Lilie mehr oder weniger von Anfang an - so zumindest mein Eindruck - kritisch gegenübergestanden habt, ohne irgendetwas über sie zu wissen. Ihr habt gelesen, da hält jemand einen Drahthaar-Viszla-Mix, und dachtet euch: "Da fragen wir doch direkt mal kritisch nach." Und eben das fand ich persönlich zu diesem frühen Zeitpunkt sofort nach der Vorstellung nicht angebracht. Und ich sehe das halt aus der Perspektive einer Person, die selbst Arbeitsrassehunde hält und deswegen aus eigener Erfahrung weiß, wie ätzend es sein kann, wenn man sich ständig dafür rechtfertigen muss. Wenn du kein Problem damit hast, jedem dahergelaufenen Menschen darzulegen, warum du BCs hältst und das auch "darfst", ist das deine Sache. Aber so ist eben nicht jeder drauf und ich kann verstehen, dass man es irgendwann leid ist, von völlig fremden Leuten angequatscht zu werden, warum man denn da einen Jagd-/Hütehund an der Leine hat und ob man dem denn überhaupt gewachsen sei.

    Although I keep my social distance, what this world needs is a hug.
    Until we find a vaccination there's no substitute for love.
    So love yourself and love your family, love your neighbor and your friend.
    Ain't it time we loved the stranger, they're just a friend you ain't met yet.

    Jon Bon Jovi

  • :smiling_face:



    Bei Jägern gibt es mehr Möchtegerne und Schickimicki- Jäger :angry_face: als es diesem ehrbaren Berufsstand gut tut. Früher habe ich manchmal einem Bekannten geholfen, der die Wälder seine reichen Dienstherren betreut. Da gab es dann 2x im Jahr eine Treibjagd mit Geschäftsfreunden, die seit der Bundeswehrzeit keinen Schuß mehr abgeben haben. Entsprechend dramatisch war das Ergebnis. Bis zum nächsten Wochenende ist er und manchmal ich mit meiner DSH dem verletzten Wild nach :loudly_crying_face:
    Mein eigener Onkel war auch 'Jäger' 1-2x im Jahr nach Tschechien und gegen Gebühr durfte er dann Tiere abknallen :pouting_face:
    Und solche Typen sind dann geeignete Jagdhundeführer? :thinking_face: Ich denke nicht!

    Wie gesagt, ich kenne viele Jäger, die ihnen Jagdhund führen (die meisten haben DDs, einfach weil ich über diese Rasse zu den Jägern gekommen bin) und von denen sind 90% sowohl den Hunden als auch dem Wild gegenüber sehr bemüht. Waidgerechtigkeit ist ihnen sehr wichtig und sehr viele von ihnen vertreten auch die Meinung "Jagd ohne Hund ist Schund" einfach aus dem Grund der Nachsuchen etc.


    Die, die 1-2 x im Jahr irgendwo ins Ausland zum Ballern fahren haben im Normalfall dann auch keinen Hund.

    Liebe Grüße von Julia, der Hound-Gang und den Flusen.

  • @KuNiRider Der erfolgreichste deutsche Schäfer (auf Trails) lebt im hohen Norden :winking_face:


    Die deutschen Schäfer sind sich untereinander oft nicht so ganz grün. Die wenigsten nehmen Zuchthunde aus Deutschland. Die Niederlande rund um Serge van der Zweep sind da sehr beliebt oder natürlich direkt aus Großbritannien. Die Blutlinien bei der AL sind tatsächlich größer/vielfältiger (und vorallem auch viel gesünder), als bei der Showlinie. Deutschland ist aber auch eines der Länder in Europa mit den wenigsten Schafherden, weil die wenigsten Wiesen noch von Schafen benutzt werden dürfen und man in Deutschland als reiner Schäfer kaum überleben kann. (In manch anderen Ländern hat der Besitzer einer Wiese da gar nichts mitzureden. Da dürfen Schafe einfach auf alle Wiesen)

  • @Amica Wir werden da auf keinen Nenner kommen :grinning_squinting_face:


    Aber um das nochmal ganz deutlich zu sagen: Mir geht es nicht darum, ob der Mensch dem gewachsen ist. Mir geht es darum, ob es dem Hund gegenüber fair ist, ihn wider seiner Veranlagung zu halten.

  • Zitat von 19Kenia98

    Es gibt so viele Hunderassen die den traurigen Prozess vom Arbeitshund zum Familienhund schon hinter sich haben, wieso kann man sich dann nicht davon eine aussuchen?

    Warum empfindest du das als "traurigen Prozess"?
    Reduziert das den Hund nicht zum Arbeitsgerät? Waren nicht viele Arbeitshunde auch von jeher Familienhunde?
    Wenn du immer schon Schafe hüten wolltest, warum bist du dann nicht Schäfer geworden. Denn nur dann wäre ja laut deiner Definition auch ein Hütehund aus einer Arbeitslinie, wie Diego, legitim.
    Nein, du hast dich für eine Rasse entschieden. Und dir das Hüten als ein weiteres Hobby zu deinen anderen Hobbys dazugenommen. Trotzdem sind deine Hunde zu ca. 95% Familienhund. So wie die meisten Jagdhunde auch.
    Wer sich einen Jagdhund (von extremen Rassen wie DJT mal abgesehen) zulegt und dann ernsthafte Arbeit in Sportfährten oder Dummietraining steckt, warum ist das schlechter?


    Das klingt jetzt etwas provokativ. Ich weiß aber ehrlich nicht, wie ich es jetzt anders schreiben soll.


    (Abgesehen davon kann ich dieser Hütevereingeschichte nicht viel abgewinnen. Zum einen haben die Schafe bei wechselnden Hunden mehr Stress als bei bekannten. Zum anderen müssen diese wechselnden Hunde ja auch angelernt werden und machen eine ganze Weile Fehler.
    Ein Schäfer bildet für sich vielleicht alle 3-5 Jahre einen neuen Hund aus. Wie viele neue unausgebildete Hunde werden bei euch im Jahr an die Herde gelassen? Inklusiv aller Hunde zum testen der Veranlagung?)

    LG Petra mit Andy


    Mein Hund ist ein Dacia. Das Statussymbol für alle die kein Statussymbol brauchen... :grinning_squinting_face:

  • @Lesko wenn du meinst so viel Ahnung vom Hüten zu haben, dann lasse ich dir diese Meinung.


    Aber ich diskutiere das hier nicht tot, denn ich habe meine Meinung mehrfach sehr deutlich dargelegt. Diese Meinung muss ja keiner teilen :kissing_face:

  • Vom Hüten nicht, aber von Schafen und Rindern. :winking_face:
    Nicht nur Ahnung, auch Wissen. :grinning_squinting_face:

    Zitat von Julia

    Aber ich diskutiere das hier nicht tot, denn ich habe meine Meinung mehrfach sehr deutlich dargelegt. Diese Meinung muss ja keiner teilen

    Richtig.

    LG Petra mit Andy


    Mein Hund ist ein Dacia. Das Statussymbol für alle die kein Statussymbol brauchen... :grinning_squinting_face:

  • Ups ist ja krass...............


    Ich sag s mal ganz naiv.... ( weil Blond :grinning_squinting_face: )..... manche Dinge muß man ja nicht verstehen, gell?
    Hier wird voraus gesetzt, Hund ist unglücklich, weil Er vlt nicht ganz nach seiner Veranlagung gehalten wird..... können wir doch gar nicht beurteilen......


    Und kurz OT


    Wer austeilt, muß auch einstecken! Two Pence..... :smiling_face:


    LG MARTINA

  • Ich muss jetzt auch mal was dazu sagen.
    Und zwar müsstet ihr mich dann genauso an den Pranger stellen.
    Ich habe nen Mali und bin weder auf einem Sportplatz tätig noch sonst wo in irgendeinem Verein.
    Und jetzt wo ich diese Erkrankung habe, muss sie auch mal öfters zurück stecken.
    Klar tut mir das von Herzen leid, aber so ist es jetzt nunmal. Ich kann nur versuchen das Beste daraus zu machen.
    Und ich finde es auch nicht in Ordnung jemanden den man nicht kennt, so anzugehen. Ich würde mich da auch gekränkt fühlen.

    Erschreckende Entdeckung:
    Ich habe meinem Hund mal ganz tief ins Ohr geleuchtet.
    Da ist noch ganz viel Platz für Unfug. :shocked: :hund-lol:

  • So. Hier ist der Thread, in dem gestritten werden darf. Dann mal los:


    Wer seid ihr, möchte ich fragen, um mir vorschreiben zu können, ich dürfte meine Sophie, ein Englischer Springer Spaniel mit Stammbaum, nicht halten, weil ich zurzeit nicht auf die Jagd gehe? Oder meine Beagle/Dackelmischung, die ja offensichtlich trotz ihrer Rasseunreinheit zu den Jagdhunden zählt? Oder meine Dackeline (85% Dackel)? Mit welcher Autorität sagt ihr so etwas? Weil ihr schon selbst Jagdhunde geführt und ausgebildet habt? Ja? Schon einen Nicht-Rasse-Jagdhund erfolgreich ausgebildet und jagdlich geführt? Oh, geht gar nicht, sagt ihr? Und wie das geht!


    Es ist richtig, dass die Zucht bestimmte Merkmale und Anlagen aus dem vorhandenen Genpool verstärkt herausbildet, und daher sich die Rassen für die eine oder andere Aufgabe besser eignen. Völlig richtig. Aber das heißt nicht, dass das Produkt in seiner Seele kein Hund mehr ist. Und es heißt auch nicht, dass alle Tiere einer Rasse gleich sind. Es gibt nämlich eine individuelle Komponente.
    Natürlich werde ich keinen Pekinesen zur Entenjagd nehmen. Dazu ist er alleine schon durch seinen Körperbau nicht fähig. Aber wenn er sein Spielzeug abschüttelt und knautscht, macht er Beute, denn im Kopf ist er immer noch ein Hund. Er wird auch einen Eindringling anbellen, obwohl er nicht zu den Schutzhunden zählt. Oder ich werde keinen Nackthund zum Schafehüten im Kaukasus nehmen. Oder eine englische Bulldogge vor dem Schlitten spannen. Und ich werde nicht, einer 80-jährigen Seniorin einen Dobermann oder Deutschdrahthaar empfehlen. Oder einem Ersthundehalter einen Kangal oder Deutschen Schäferhund. Da gebe ich euch recht.


    Trotzdem. Ein Hund braucht in erster Linie Familie, ein Hund braucht Bewegung, ein Hund braucht Anregung. Das muss man vor allem Hundehaltern eintrichtern, die ihren Hund 10 Stunden am Tag alleine lassen und wenn sie heimkommen, in ihr Smartphone oder in die Glotze starren. Jeder Hund wird bei dieser Haltung verkümmern, aber nicht, weil er ein Hütehund ist, der Schafe hüten muss, sondern weil er ein Hund ist, der zur Einsamkeit und Langeweile verdammt wird.


    Ich kenne glückliche Border Collies, mit denen nichts weiter gemacht wird, als dass man sie lieb hat. Und ich kenne Jagdhunde, die fröhlich um einen herumspringen, obwohl sie nicht zur Jagd benutzt werden. Und ich kenne verdammt viele Hunde, deren Besitzer sie mit Ignoranz oder Überforderung kaputt machen. Denen Leistung aufgezwungen wird, bis sie durchdrehen. Oder - das glatte Gegenteil - die man im Garten verkümmern lässt, weil ein Schäferhund ja ein Wachhund ist, und daher draußen sitzen muss.


    Also lasst mal gut sein und haltet euch mit Vorurteilen zurück, bis sich die Vorbehalte bewahrheiten. Es kann nämlich durchaus sein, dass es trotz aller Unkenrufe hervorragend klappt. War ich vor 52 Jahren mit dem Großen Münsterländer überfordert? You bet. Habe ich durch sie gelernt und konnte ihr etwas bieten? Aber sicher. Wenn ich durch sehr alte Fotoalben blättere, sehe ich einen glücklichen Hund. Das wünsche ich euch allen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!

Ungelesene Themen

    1. Thema
    2. Antworten
    3. Letzte Antwort
    1. Meine Mädels 2,2k

      • Easy
    2. Antworten
      2,2k
      Zugriffe
      192k
      2,2k
    3. Hanca

    1. Meine Hunde 241

      • Mausilla
    2. Antworten
      241
      Zugriffe
      9,7k
      241
    3. Hanca

    1. Einrichtungs-Möbel-Thread 593

      • StarskySmilla
    2. Antworten
      593
      Zugriffe
      51k
      593
    3. Hanca

    1. Der Wetter-Thread 2,7k

      • Hanca
    2. Antworten
      2,7k
      Zugriffe
      120k
      2,7k
    3. Schneeflocke

    1. Aggression auf dem sofa 10

      • JaMoinChris
    2. Antworten
      10
      Zugriffe
      313
      10
    3. Hanca