Der Hund und das Getreide

  • Nachdem ich gelernt habe, dass Hunde im Prozess des Hundewerdens vom Lagerwolf durch eine Genmutation in der Lage sind, die Stärke, die sich im Getreide befindet, zu verwerten, frage ich mich, ob Getreidefrei nicht ein Fehler ist (mit Ausnahme von Mais und Soja, die eventuell Allergieauslöser sind), denn bestimmte Gemüse stehen nun im Verdacht, das essentielle Taurin im Fleisch zu maskieren, was zu einer Unterversorgung führen kann.
    Glutenunverträglichkeit (keine Allergie) kann ein Argument gegen Getreidearten sein, die Gluten enthalten.


    Natürlich sollte Getreide im Hundefutter nicht den überwiegenden Anteil darstellen, ich denke, 30% ist ok, aber nicht mehr, aber nun sind viele Hundefutterhersteller auf Kartoffeln und Gemüsen als Stärkeproduzenten umgestiegen. Ich finde, das geht in die falsche Richtung. Nur weil es für Menschen gut ist, Gemüse zu essen, muss es das nicht für den Hund sein.


    Dazu interessanter Artikel: https://www.drhoelter.de/tiera…reide-im-hundefutter.html


    In vielen anderen Artikeln gibt es Verwirrungen über Kohlehydrate, wo die drin sind, zum Beispiel eben auch in Gemüse. Oder, wie sehr der Hund Stärke aus Getreide fermentieren kann. Es gibt halt viel Sinn und Unsinn im Internet.


    Wie seht ihr das?

  • Je mehr ich gelesen und erfahren habe, desto unsicherer wurde ich.
    Irgendwann entschied dann mein gesunder Menschenverstand und mein Bauchgefühl.
    Und so habe ich für mich entschieden, so weiter zufüttern, wie ich es vor 6 Jahren mit meinen 2 Fellnasen angefangen habe. Grundprinzip ist das von Simon Swanie.


    *KLOPFAUFHOLZ* , seither sind meine Hunde nicht krank und ich hoffe, es geht ihnen noch viele Jahre so gut.


    Übrigens ernähren wir Menschen uns auch ganz normal und wie es uns schmeckt und alle "sensationellen Ernährungserkenntnisse und Untersuchungen, Tipps" usw. sind uns egal.

  • Hallo,


    Auch auf die Gefahr hin, dass ich gesteinigt werde,,,, :ergeben:
    Micky, bekommt das Royal Canin, Gastro Intestinal,
    Zunächst bekam er die normale Ausführung, später "Low Fat".
    Er hatte zuviel auf den Rippen und daher, wurde das andere Futter eingesetzt, was nur wenig Fett enthält.
    Ich weiß, dass dieses Futter einen denkbar schlechten Ruf hat, aber er verträgt es und frisst es auch noch sehr gerne.


    Eine Bekannte von mir, ist Ernährungsberaterin, bei einer Hundefutterfirma und berät die HH auch zu Hause.
    Sie hatte mir damals eine Dose zum Ausprobieren gegeben.
    Köti roch daran, drehte sich um und ging.
    Das Futter ist wirklich gut, auch von der Zusammensetzung und es roch richtig appetitlich.
    War aber nicht nach Köti's Geschmack. :shocked:
    Der TA, riet uns auch, bei RC zu bleiben, da ein Futterwechsel, wieder neue Probleme schaffen könnte.


    L.G.

  • Ich sage, Getreide ist nicht so schlecht wie sein Ruf.


    Und diesen hat es den Futtermittelherstellern zu verdanken, die es bis heute als billigen Füllstoff nutzen, wobei leider mittlerweile viele dazu übergegangen sind, das Getreide durch Kartoffeln oder Reis zu ersetzen, die ja - wie Getreide auch - Kohlehydrate pur sind, deren Anteil im Fertigfutter dann einfach viel zu hoch ist.
    Auch im humanen Bereich hält sich bis heute hartnäckig das Gerücht das Kohlehydrate "der" Energielieferant ist, dabei handelt es sich eigentlich nur um "das Arschloch" dass für Übergewicht und andere Krankheiten sorgt.


    Zweiter Punkt ist, dass es nicht wenige Hunde gibt die eine Glutenunverträglichkeit haben, welches in den meisten Getreidesorten enthalten ist.
    Meine große Münsterländerin hatte eine Glutenunverträglichkeit, also hat sie halt kein Getreide mehr bekommen, das Gluten enthalten hat.
    Beim Dackel bin ich - bei den Hauptmahlzeiten - dabei geblieben. Ich füttere lieber Fleisch, Gemüse, Obst (so er es denn frisst) und gute Fette.


    Da Cordt zum Glück keine Glutenunverträglichkeit hat, kann er auch mal seine heißgeliebten Pommes, Leckerlies die Getreide enthalten oder übrig gebliebene Nudeln haben.
    Wie so oft gilt für mich die Regel, die Menge macht 's.

  • Ich füttere auch Getreidefrei. Bella kann nicht alles fressen. Der TA hat damals geraten, bevor wir hier die riesen Tests machen, testen Sie doch mal Getreidefrei und nur Singleprotein. Wenn das nichts nutzt, müssen wir testen.
    Was soll ich sagen, Getreidefrei und nur Strauß als Eiweißlieferant und keine Symptome mehr. Sobald ich mal was anderes mal zum naschen gebe, ist auch hier: die Menge machts.

    Liebste Grüße Susa und die elf Pfoten :red_heart:

  • Spannendes Thema :smiling_face:


    Ich bin kein Freund mehr von viel Weizen.. egal ob Mensch oder Tier.


    Wobei ich bei den Hunden ja sehr verschiedene Modelle hab.


    Alois frisst alles. In jeder Menge. Ohne jedes Problem.


    Bei Bazi hatte ich lange das Problem, dass sie nicht richtig sauber wurde. Ich hab alles mögliche probiert, mit mehr & weniger, kürzerem und längerem Erfolg. Seit sie kein Getreide (war eine Idee meiner bestigsten TA :red_heart: ) bekommt... Thema schlagartig & komplett erledigt. :astonished_face: :thumbs_up:


    Ich kenn aber auch aus dem Training einen Hund, der obskur viele Tierproteinallergien hat. Der wäre ohne Getreide fast nicht zu füttern.


    Ich denke man muss schauen, was der Hund verträgt.. und dann macht ‚die Menge‘ das Gift. :smiling_face:


    LG
    Anna

  • Danke euch für die Beiträge.


    Einen Stein werfe ich nicht, garantiert nicht. Es ist doch kein Wunder, bei der verwirrenden Vielfalt von Meinungen, die im Internet und dann bei den Menschen herumschwirren, dass man keine endgültige Antwort bekommt!


    Der Hund kann Getreide verwerten, im Gegensatz zum Wolf. Das ist eine wissenschaftlich bewiesene Kernaussage, die mich fasziniert hat. Damit kann ich mich nicht mehr auf "Nur was der Wolf frisst, ist gut für den Hund" verlassen. Evolution hat den Hund an das Leben mit dem Menschen in vielen Beziehungen angepasst. Nur zwischen Getreide von vor 20.000 Jahren und dem heutigen liegen Welten. Das sollte man nicht aus dem Auge lassen. Getreide von heute ist Stärke optimiert.


    Kohlehydrate sind für den Menschen ein wichtiger Bestandteil, und auch für Hunde, nur in unterschiedlichen Mengen. Der Mensch als Allesfresser mit Neigung zu Früchten braucht sie zur Energieerzeugung, nur braucht er sie in angepassten Mengen zur benötigten Energie. Auch Gemüse hat Kohlehydrate, Früchte haben sie sowieso. Der Hund verlässt sich mehr auf Fette, die Leber macht's möglich.


    Ich denke alle hier in diesem Forum wissen Bescheid und füttern dementsprechend, aber was ist mit den vielen draußen, die sich auf Gerüchte und Bequemlichkeit verlassen? Die Futtermittelhersteller tun das, was ihnen Geld bringt, und wenn die Leute aus falsch verstandener Hysterie nun billigere und wertlosere Füllmittel nicht nur verlangen, sondern auch fordern - wer kann ihnen was vorwerfen?

  • Ich finde, dass dieses Thema sich nicht nur auf Tierfütterung bezieht, denkt bloß mal an die "Verarsche" bei der Herstellung und Bewerbung der Lebensmittelindustrie für uns Menschen :exclamation_mark:
    Heute hat doch kam noch wer Skrupel, es geht immer und in allen Bereich nur noch ums Geld. :motz:

  • Evolution hat den Hund an das Leben mit dem Menschen in vielen Beziehungen angepasst.

    Richtig. Der Hund ist ein Hund und schon lange kein Wolf mehr. Und demnach kann man auch nicht das Futter für den Wolf, 1 zu 1 an den Hund weitergeben!

    Liebste Grüße Susa und die elf Pfoten :red_heart:

  • Vom Prinzip her, müssten wir jedes Hundefutter testen und schuen, wie er es erstens verträgt und gerne isst und zweitens müsste man dann z.b. immer nach 2 Monaten ein Blutbildanfertigen lassen, welche Werte negativ sind. Allerdings ist das natürlich sehr teuer und zeitaufwendig.


    Wir haben sofort, ein etwas teueres Hundefutter genommen, erst isst es gerne, sein Fell glänzt und seine grossen Geschäfte sind weich und wohlgeformt aus.


    Ich denke, speziell was du jetzt gefragt hast, täglich Getreide geben muss nicht sein, wenn es aber mal vorkommt, ist es absolut nicht schlimm. Wir essen ja auch mal ein Döner, Burger etc. und in Maßen ist es auch nicht schlimm.

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  • Ich denke, speziell was du jetzt gefragt hast, täglich Getreide geben muss nicht sein, wenn es aber mal vorkommt, ist es absolut nicht schlimm. Wir essen ja auch mal ein Döner, Burger etc. und in Maßen ist es auch nicht schlimm.

    Eigentlich sind meine Bedenken eher anders herum. Mit den neuen kommerziellen Futtermischungen, vor allem im höherwertigen Bereich, wird praktisch kein Getreide als Zusatz angeboten, sondern Kartoffeln und Gemüse wie Linsen. Dem Verbraucher, der zurzeit auf dem No-Carb Tripp ist, wird vorgespiegelt, dass es gesünder für den Hund sei, dabei spielt der Einkaufspreis für den Futtermittelhersteller, der für Kartoffeln niedriger als für hochwertiges Getreide ist, sicher eine Rolle. Dabei kann der Hund Getreide verwerten, ob er die Kartoffeln verwerten kann, bleibt offen. Altes Wissen sagt Nein, es sagt auch, dass Kartoffeln für Hunde ungesund sind. Unsere Altvorderen wussten nicht warum, aber nun kann es doch sein, dass Kartoffeln und Linsen wertvolle Enzyme im Fleisch kaschieren und daher auf Dauer ungesund sind.


    Bei uns in USA kannst du praktisch kein Futter mit Getreide mehr kaufen, außer den ganz billigen. Teure Produkte beinhalten überwiegend Fleisch, aber die mittelpreisigen Produkte eben nicht.

  • Wichtiger Aspekt ist auch sozusagen der "Zustand" des Getreides. Das Getreide muss unbedingt aufgeschlossen sein, sonst kann der Hund tatsächlich kaum was damit anfangen und es nicht verwerten und hinten kommt´s so raus wie vorne rein (was recht große Kotmengen zur Folge hat). Also entweder sollte es hitzebehandelt, aufgepoppt, gewalzt usw. sein.
    Und wenn´s gut aufgeschlossen ist sehe ich Getreide auch tatsächlich als wertvollen Kohlenhydratlieferanten für Hunde an.

    Viele Grüße von Heike und den Mädels

  • Zu Kartoffeln kann ich noch sagen, unser Hund hatte mal ein Tag die Kotzerei und unsere Tierärztin sagte dann, das er an diesem Tag nur noch Wasser trinken soll.
    Am nächsten tag sollte er bischen was essen: Kartoffeln gekocht und püriert, bischen Hähnchenflesich rein und bischen Butter rein, das war es. Und ein Teelöffel Nahrungsergänzungsmittel, weil er ein Tag halt keine für ihn verwertbaren Mineralien aufgenommen hat.


    Wie jetzt natürlich genau die Wechselwirkungen mit anderen Zutaten sind, ist ja ein Riesenfass, das müsten theoretsich ja Wissenschaftler und Tierärzte jahrelang erforschen.

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  • Wie jetzt natürlich genau die Wechselwirkungen mit anderen Zutaten sind, ist ja ein Riesenfass, das müsten theoretsich ja Wissenschaftler und Tierärzte jahrelang erforschen.

    Normal wird so etwas an Universitäten erforscht, mit Unterstützung von Chemikern oder Biochemikern, die die dazu auf molekularem Level erforderlichen Analysen kann kein Arzt durchführen, dazu und zur Planung von Versuchsreihen fehlt ihnen die Ausbildung. Statistiken sollten auch von Data Scientists, wie man das heute nennt, ausgewertet werden.


    In USA hat die Behörde FDA (Food and Drug) angeordnet, dass Studien durchzuführen sind. Die werden natürlich dauern, bei der Komplexität eines tierischen (oder menschlichen) Körpers ist das verständlich, man braucht nicht nur Langzeituntersuchungen sondern eine genügend große Datenmengen. Die erreicht man in USA durch das Erfassen von Daten von Patienten.

  • Ich finde den Beitrag interessant.
    Ich lese das erste Mal davon, das vielleicht Kartoffel für den Hund ewtl ungesund sein könnte.
    So kann ich nur aus eigener Erfahrung schreiben.


    Becky bekam bei Getreide im Futter sehr schuppiges Fell. Als ich sie umgestellt habe auf Futter mit Süßkartoffel, bzw. Kartoffel gefüttert habe, hatte sie immer schönes Fell.


    Auch hat mir mein Tierarzt empfohlen, als sie zusätzlich zum Prednison auch Schmerzmittel braucht/e, ich solle ihr zum normalen Futter eine fein mit Wasser zergatschte Kartoffel dazu geben. Das würde ihrem Magen zusätzlich zum Magenschutz gut tun und allgemein entzündungshemmend sein.
    Seit dem mache ich es. Sie liebt die zergatschte Kartoffel und es scheint ihr auch gut zu tun.


    Also scheint es ihr die ganzen Jahre nicht geschadet zu haben und tut ihr auch jetzt noch gut, auch wenn das natürlich kein wissenschaftlicher Beweis ist, sondern nur mein Eindruck.

  • Naja, ich denke, da geht vieles durcheinander. Eine gekochte Kartoffel (nie roh) ist nicht ungesund, aber eine Fütterung aus nur Kartoffeln und kein bis wenig Fleisch wird dem Hund nicht helfen. Vermutlich war die Warnung der Altvorderen darauf gemünzt. Ich glaube auch, dass das Hauptproblem des Taurindefizits in den Gemüsen liegt, wenn sie in zu großer Menge im Verhältnis zu Fleisch gefüttert werden.


    Eine Süßkartoffel ist keine Kartoffel, die beiden sind nicht miteinander verwandt. :smiling_face:


    Rohe Kartoffeln können giftig sein.

  • Ich denke gerade bei Kartoffeln kommt es auch auf die.. wie drück ich es passend aus? Anpassung? .. des Hundes an, ob er sie verwerten kann.


    Bei Bazi zb sehe ich am Kot, wenn ich (gekochte) Kartoffeln gegeben habe. Da wird nichts verdaut und folglich keine Nährstoffe aufgenommen. Schaden tut es ihr nicht, aber es ist für sie wertloser Füllstoff.


    Bei Alois ist von Kartoffeln ‚hinterher‘ nichts zu sehen.. sein Verdauungstrakt ist offenbar daran angepasst und kann sie verdauen.


    Der Wolfsspitz war in München während und direkt nach dem Krieg sehr beliebt und verbreitet. Aufmerksam, winterfest, wach-&wehrhaft... und der wichtigste Punkt: Er ist im Gegensatz zu anderen Rassen nicht eingegangen, wenn er rein von Kartoffel(schalen) ernährt wurde.



    Ich als ich denke, dass es bei Getreide ähnlich ist. Manche können es verdauen, manche nicht. :smiling_face:


    LG
    Anna

  • O.k. dann habe ich etwas mißverstanden. :winking_face:
    Das die Kartoffeln gekocht sein sollen, war für mich Voraussetzung.
    Und auch ist für mich klar, das eine reine Kartoffelfütterung für den Hund nicht ausgewogen ist. :winking_face:

  • @Mieps Deine Beobachtungen finde ich interessant! Kann durchaus sein, dass es mehr Anpassungen an menschlichen Futter gibt, als bisher angenommen.


    Erik Zimen fand schon, dass die Wölfe Italiens sich prima von Spaghetti und Pizza ernähren. :smiling_face:

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